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Globale Mobilität: Compliance für Vielreisende oder doch nur für Expats ?

Compliance-Verordnungen sind in jedem Fall für beide Zielgruppen wichtig. In der Unternehmenspraxis betreuen unterschiedliche Abteilungen Vielreisende. Internes Reisemanagement, administrative Kräfte in der Fachabteilung oder Selbstverwaltung durch interne Tools, die individuelle Reiseplanung- und Buchung ermöglichen: hier gibt es vielfältige Lösungen in Unternehmen, die in Umfang und Praxis nicht einzeln erörtert werden sollen.

Unterschiedliche Ansprechpartner für Vielreisende und Expats

Globale Mobilität trifft die Gruppe der Vielreisenden genauso wie die entsandter Mitarbeiter und ist stets ein Compliance-Thema. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind  unterschiedliche Ressorts Ihrer Personalabteilung durch individuelle Personalbesetzungen richtig gut besetzt. Welche einen guten Job leisten. Dennoch zeigt die Praxis, dass Compliance für bislang als Vielflieger im Unternehmen bezeichnete Mitarbeitergruppe nicht kontinuierlich überwacht wird. Wenn überhaupt trifft dieses Interesse lediglich auf Entsendungen zu: ebenfalls häufig wird die Wechselwirkung zwischen Niederlassungsbestimmungen bei der Erschließung neuer Standorte und Vertriebsvertretungen, steuerliche Aspekte und Aufenthalte im Ausland aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in einem Zusammenhang betrachtet.

Die Ursache scheint, dass niemand eindeutig alle Fäden in der Hand hält, wenn es um die Prevention grenzüberschreitender Auswirkungen von Mitarbeiterentsendungen und Vielreisenden geht.

Hohe Spezialisierung administrativer Kräfte, kein HR-Hintergrund

Leider ist gesondertes Spezialwissen in einem Aufgabenbereich bei der Betreuung von Vielreisenden, denen eine gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte- je mehr sie reisen- ein unmittelbarer Effekt hoher Spezialisierung und gewollter Fokussierung auf Aufgabenschwerpunkte in Unternehmen. Diese Entwicklung herrscht vor in unterschiedlicher Prägung in großen und kleinen Unternehmen, da die Administration von Reisen nichts mit der eigentlichen Personalarbeit zu tun hat. Gerade wenn Vielreisende selbst oder zuständige administrative Fachkräfte die Reiseplanung in der Hand haben droht ein Verlust der Übersicht über Frequenz, Zielländer, allgemein gültige und spezielle Länderbestimmungen, Versicherungsaspekte und vieles mehr für die Personalabteilung, die in finaler Konsequenz für die Erarbeitung korrektiver Massnahmen an Bord geholt wird.

Global Mobility Manager: „Mädchen für alles“ Allen, die grenzüberschreitend reisen (und Geld verdienen)

Alle Ressorts innerhalb der Personalabteilung haben ein klar umrissenes Aufgabengebiet. Vergütung und Nebenleistungen, Rekrutierung oder Talentmanagement. Der Global Mobility Manager muss darüber hinaus alle notwendigen unternehmens- und in der Regel rechtliche Bestimmungen zur Entsendung des Mitarbeiters im Auge behalten: ein Balanceakt in der Praxis, wenn man über keins bzw. ein kleines Team unterschiedlicher Spezialisten verfügt. Und möglicherweise selbst außerhalb der klassischen Personalbetreuung keine vertieften Kenntnisse in Vergütungsthematiken und Talent Management Programme aufweisen kann. Hatte man bislang bei der Einstellung von Ausländern mehrheitlich mit eingebürgerten oder niederlassungsbefugten Kandidaten zu tun, kann sich die Sachlage schlagartig ändern bei Bewerbern, die weder eingebürgert, noch niederlassungsbefugt oder unter Umständen keiner Nationalität klar zuzuordnen sind.

Fazit: die (grenzüberschreitende) umfassende Betreuung der vielfach mobilen Kollegen (Vielreisende und  Expats) muss über die klassische Personalbetreuung hinausreichen. Ein naheliegender Grund ist, dass zuvor Vielreisende den Weg einer langen oder kurzen projektbezogenen Entsendung früher oder später einschlagen und umgekehrt aus Expats Vielreisende werden.